Unterrichtsgang der 4. Klassen zur Kläranlage
Bei strahlendem Sonnenschein marschierten die beiden 4. Klassen am Freitag, den 31. März zur Moosthenninger Kläranlage. In den letzten Schulwochen hatten sie sich im HSU- Unterricht bereits eingehend mit dem Thema Wassser und Abwasser beschäftigt. Nun ging es daran, das theoretisch Erlernte auch in der Praxis in Augenschein zu nehmen und zu vertiefen.
Der Inhaber der Betreiberfirma Sedlmeier Umwelttechnik war eigens aus Freising gekommen um zusammen mit seiner Mitarbeiterin Frau Sturm die Führung durch die Anlage zu übernehmen. Geduldig und fachkompetent erlärten die beiden die einzelnen Reinigungsstufen vom Grobrechen bis zum Nachklärbecken und schließlich dem Auslass in den Bach.
Interessant waren vor allem die Geschehnisse im „Belebungsbecken“, in dem die biologische Klärung stattfindet, sodass der Klärschlamm später wieder auf die Felder ausgebracht werden kann. Bakterien und Kleinslebewesen wie Wimperntierchen erledigen hier die Arbeit für uns und verwandeln unsere Fäkalien in brauchbaren Dünger. Im Gegenzug muss man sich allerdings um diese winzigen Helfer kümmern und sie regelmäßig mit Sauerstoff versorgen. Dies geschieht über ein Gebläse, das wie die ganze Anlage von modernster Computertechnik gesteuert wird.
„Gefüttert“ wird der Computer täglich mit den Daten des betriebseigenen Labors, in dem die Beschaffenheit des ankommenden Schmutzwassers und des geklärten Wassers ständig überwacht wird.
Beeindruckend war am Ende des Rundgangs auch, was wir Menschen so alles in die Toilette werfen, z. B. Essensreste und sogar Babywindeln. Besonders problematisch sind hier Medikamente, die das Wasser vergiften und auch Rasierklingen, weil sie zu Verletzungen an den Händen der Mitarbeiter führen, die den Rechen reinigen, in dem sie hängenbleiben. Aber auch das immer beliebter werdende feuchte Toilettenpapier ist ein großes
Problem, da die Tücher zu langen Strängen verfilzen, die sich um die Geräte wickeln und mühsam von Hand entfernt werden müssen.
Der Appell an die Kinder war schlussendlich, mit dem Wasser sorgsam umzugehen, denn, so Frau Sturm, „alles ist ein Kreislauf , nichts verschwindet, sondern alle unsere Verschmutzungen fallen wieder auf uns zurück!“