Die letzten Helden gehen

Entlassfeier der 9. Klasse der Mittelschule Moosthenning

Moosthenning Eine Ära geht zu Ende. Ab sofort gibt es in der Schule in Unterhollerau keine Mittelschüler mehr. Wegen der zurückgehenden Schülerzahlen werden in diesem Gebäude nur noch Grundschüler die Gänge „unsicher“ machen.

„Wir werden euch vermissen, denn ihr seid uns ans Herz gewachsen.“, wandte sich Rektorin Susanne Metz bei der Entlassfeier am Freitag an die Schüler. Doch sie stünden nun auf dem Weg ins Erwachsenensein. Sie habe erleben können, wie sich aus den noch ein bisserl verschreckten Jugendlichen in den letzen Jahren stets höfliche und verantwortungsvolle junge Menschen entwickelt haben. Dennoch sei der Weg mit dem Verlassen der Mittelschule und dem Erhalt des Qualifizierenden Mittelschulabschlusses noch lange nicht vorbei. Es sei der richtige Weg, den alle eingeschlagen haben und sie appellierte an ihre ehemaligen Schützlinge, den Weg nicht gleich zu verlassen, wenn es mal etwas schwieriger werden sollte. Irgendwann werde er auch wieder weniger steil und anstrengend werden.

Bürgermeister Markus Baierl verglich die Schule mit einer Werft, in der viele individuelle Schiffe gebaut werden. Nun wäre es an der Zeit, die Schiffe zu Wasser zu lassen. Zwar würden noch viele am Anfang noch in sicherer Ufernähe bleiben, aber mit der Zeit zöge es dann doch alle hinaus auf das weite Meer. Doch nicht nur von den Schülern müsse er sich heute verabschieden, sondern auch von einer grandiosen Zeit. Vor rund 25 Jahren wollte die Gemeinde mit dem Bau einer Hauptschule ein Zeichen setzen, aber die schwindenden Schülerzahlen hätten nicht nur den Schülern, sondern auch der Mittelschul-Lehrern eine Heimat genommen. Daher sei es für ihn nicht nur ein freudiger, sondern auch ein trauriger Tag.
„Das Beste kommt zum Schluss“, war die Aussage der Vorsitzenden des Elternbeirates der Mittelschule, Brigitte Kerscher. Sie zeigte sich stolz, dass die Schüler immer wieder bewiesen hätten, dass sie einiges gelernt hätten.

Die 2. Vorsitzende des Elternbeirates, Frau Margit Kargl hatte noch eine Überraschung für Brigitte Kerscher parat, da sie seit der 1. Klasse im Elternbeirat war. Als Dank für ihr Engagement und zum Abschied überreichte sie einen Blumenstrauß.

Bevor die 20 Entlass-Schüler ihr Zeugnis überreicht bekamen, hatte ihr Klassenlehrer Fabian Stubhahn noch einige, letzte Worte an sie. Mit einer der berühmtesten Fragen von Karl Valentin begann er. „Ach bitte, könnten sie mir vielleicht sagen, wo ich hin will?“

Zwar hätten seine ehemaligen Schützlinge ihren Weg mit einem Ausbildungsplatz bereits vor Augen, aber wüssten sie wirklich, wohin sie wollen? Wüssten sie auch, was sie wirklich im Leben brauchen? Er appellierte an seine Schüler, nicht jedem Trend zu erliegen, sondern sich stets zu fragen, ob sie die angebotenen Mittelchen für ein besseres, einfacheres Leben wirklich bräuchten. Denn eigentlich bräuchte der Mensch nur eines: Zuwendung von Menschen. Von Menschen, die vorbehaltlos und ohne Hintergedanken zu ihnen stehen, auch wenn sie einmal kritisch ihre Meinung sagen. Mit den Worten von Pearl S. Buck schloss er seine Rede: „Die Jugend soll ihre eigenen Wege gehen, aber ein paar Wegweiser schaden nicht.“
Bei der Überreichung der Zeugnisse hob Fabian Stubhahn drei Schüler besonders hervor. Stolz überreichte er den drei besten „Quali-Schülern“ ihre „Fahrkarte“ ins Berufsleben.

Celina Mayer erreichte die Note 1,4. Kilian Fischer und Max Wiedner schafften beide die Note 1,6.

Die Schülersprecher Erika Brandl und Patrick Kerscher waren voll des Dankes in ihrer Abschiedsrede. Und um ihrem Dank Ausdruck zu verleihen, ließen es sich die Schüler nicht nehmen, jeder Lehrkraft, die sich in den letzten neun Jahren begleitet hat, ein kleines Geschenk zu überreichen.

Durch das Programm der gelungenen Abschiedsfeier führten Michael Kargel und Tamaris Triebsch. Passend zum Thema des ökumenischen Gottesdienstes zu Beginn der Feierlichkeiten, den Pfarrer Stefan Altschäffel, Nina Fuchs und Daniela Asael hielten, nämlich Abschied, Erinnerungen, Neubeginn und das Fliegen lassen von Luftballonen, sangen die Mädls „Wir fliegen weg! Die Welt ist klein und wir sind groß.“

Die drei Besten ihres Jahrganges: Celina Mayer, Kilian Fischer und Max Wiedner

Die drei Besten ihres Jahrganges: Celina Mayer, Kilian Fischer und Max Wiedner